Madsen auf "Ochsentour"

Auf seiner Radtour entlang des Ochsenwegs machte Tourismus- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen auch Stopp in Neumünster.

Auf dem Großflecken: Erster Stadtrat Michael Knapp (l.) und Tourismusbeauftragter Arne Lewandowski (2.v.l.) mit Minister Madsen und Olaf Prühs.
Erster Stadtrat Michael Knapp (l.) und Tourismusbeauftragter Arne Lewandowski (2.v.l.) mit Minister Madsen und Olaf Prüß (Schleswig-Holstein Binnenland Tourismus e.V.) auf dem Größflecken.

In seinem Heimatland Dänemark ist die Rad-Route als „Haervejen“ bekannt und führt von der deutsch-dänischen Grenze bis nach Frederikshavn. Heute aber erkundete Tourismus- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen per Rad den schleswig-holsteinischen Teil des historischen Ochsenwegs, des ältesten Radfernwegs des Landes, und besuchte Neumünster.

Der Ochsenweg führt auf rund 240 Kilometern von Harrislee bis nach Wedel und ist Teil des deutschen und europäischen Radfernwegenetzes.

"In dieser Route schlummert riesiges touristisches Potential, das teilweise schon gut gehoben wurde, aber noch weitere Perspektiven bietet, wenn man das Projekt intelligent verzahnt", sagte Madsen heute bei einem Zwischenstopp seiner Radtour in Neumünster. Auch hier – mitten durch die Schwalestadt – gilt der Ochsenweg als beliebter Radweg. Begleitet wurde Madsen heute teilweise von Olaf Prüß vom Schleswig-Holstein Binnenland Tourismus e.V., einem der Urheber des Ochsenwegs in seiner heutigen Form. Und der sagt: "Unser Ochsenwegprojekt setzt an den drei für Radfahrende zentralen Punkten an. Einerseits soll der Radweg so angenehm wie möglich zu befahren sein, andererseits erwarten Radfahrer am Weg spannende Erlebnisse und zu guter Letzt, Anbieter, bei denen Radfahrer gern gesehen und gut aufgehoben sind."

Für Prüß heißt das vor allem: Erstens muss der Weg selbst sicher, der Belag gut für Radfahrer geeignet und die Beschilderung einwandfrei sein. Es würden deshalb neue Rast- und Schutzhütten errichtet und alte aufgewertet. "Kurzum, es braucht eine gute Radinfrastruktur. Hierfür wurde der Ochsenweg abgefahren und über 200 Mängel festgestellt", sagt Prüß. Für die 77 Anrainergemeinden wurden und werden Beratungen angeboten und Förderprogramme aufgezeigt.

Die Erfolge können sich sehen lassen: So konnten die Beschilderungsmängel nahezu komplett behoben werden. Bei 60 Prozent der schlechten Wegeabschnitte wurden die Mängel behoben oder konkrete Lösungsansätze vereinbart. Das gehe von ganz einfachen Maßnahmen bis hin zu aufwendigen Sanierungen, die dann aber sowohl für den Radfernweg als auch für das Alltagsradfahren von Schülern und Pendlern wichtig sind. Der Radweg auf dem Großflecken in Neumünster sei ein solches Beispiel.

Nach den Worten von Madsen hat sich Schleswig-Holstein mit seiner Radstrategie zum Ziel gesetzt, die Bedingungen für den Radverkehr zu verbessern und mehr Menschen für das Radfahren zu begeistern. Auch der Radtourismus solle weiterentwickelt und attraktiver werden. Das Projekt „Qualitätsradroute Ochsenweg“ sei dabei eine Schlüsselmaßnahme, die mit 200.000 Euro unterstützt werde.

Projektträger ist der Verein «Schleswig-Holstein Binnenland Tourismus». Das Projekt war Anfang 2023 gestartet und wird bis Herbst 2025 umgesetzt. Madsen: "Ein guter Zeitpunkt also, um zur Halbzeit des Projektes eine Zwischenbilanz zu ziehen." Die Rastplatzdichte werde insbesondere durch die Förderberatung der beteiligten Aktiv-Regionen erhöht. Eine besondere Stärke des Ochsenweges seien dabei die 20 Bahnhöfe am Radfernweg. Sie sollen alle mit einer Beschilderung an den Ochsenweg angebunden werden. Dann könne die An- und Abreise auch gut klimaneutral erfolgen. Zudem werde die Radtour selbst ein spannendes Schleswig-Holstein-Erlebnis bieten. Die Radfahrer würden in die gemeinsame Geschichte Schleswig-Holsteins und Dänemarks, in die Geschichten der 77 Gemeinden und in die Veränderung der Landschaft und der Landwirtschaft Schleswig-Holstein eintauchen.

"Einfach und spannend wollen wir diese Geschichten am Weg erzählen", sagt Prüß, "und wir haben auch hierfür Partner entlang des Weges gefunden." Informationstafeln, Audiogeschichten und die Webseite mit ausführlichen Betriebsportraits – etwa von aktiven landwirtschaftlichen Betrieben – würden die die Säulen des Angebots darstellen. Alle drei Informationsmedien werden im Frühjahr 2025 fertiggestellt sein. Prüß: "Unter dem Motto „Ochsenweg landgemacht“ arbeiten wir mit Leistungsträgern, den Kommunen vor Ort, mit dem Ochsenweg e.V. und mit dem Bauernverband Schleswig-Holstein zusammen." Das Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein unterstützt den Erzählstrang «Landwirtschaft gestern, heute und morgen» finanziell.