Jakobs-Kreuzkraut

Wegen der ähnlichen Blütenfarbe und der parallelen Blütezeit wird das Jakobs-Kreuzkraut manchmal mit dem Johanniskraut verwechselt.

Wegen der ähnlichen Blütenfarbe und der parallelen Blütezeit wird das Jakobs-Kreuzkraut (rechts auf dem Foto) manchmal mit dem Johanniskraut verwechselt.
Wegen der ähnlichen Blütenfarbe und der parallelen Blütezeit wird das Jakobs-Kreuzkraut (rechts auf dem Foto) manchmal mit dem Johanniskraut verwechselt.

In der Hauptblütezeit des rund einen Meter hohen und kräftig gelb blühenden Jakobs-Kreuzkrauts erreichen die untere Naturschutzbehörde und die Abteilung  Grünflächen der Stadt Neumünster immer wieder besorgte Anrufe zu Vorkommen des Jakobs-Kreuzkrauts. Verständlich, da alle Teile dieser Pflanze bei Verzehr giftig sind für Mensch und für Tier. Das Jakobs-Kreuzkraut, auch Jakobs-Greiskraut genannt, enthält insbesondere in den Blüten giftige, leberschädigende Pyrrolizidin-Alkaloide, die im Laufe der Entwicklungsgeschichte auch von anderen Pflanzen in unserer Umwelt – zum Beispiel Borretsch, Huflattich und Natternkopf – zur Abwehr von Fressfeinden entstanden sind.

Vergiftungen bei Menschen kommen aber sehr selten vor, da die Pflanze aufgrund ihrer Bitterstoffe auch von Kleinkindern nicht in relevanten Mengen gegessen wird und das Jakobs-Kreuzkraut mit der Herstellung von Lebensmitteln nicht nennenswert oder nur kontrolliert in Berührung kommt. Im Imkerhonig wird durch Trachtführung und Lebensmittelkontrolle die Gesundheit gewährleistet.

Die Alkaloide bleiben im Jakobs-Kreuzkraut auch in den getrockneten Pflanzen erhalten. Bei Landwirten und Pferdehaltern kann die Pflanze zu Problemen führen. Auf der Weide wird das Jakobs-Kreuzkraut von den Tieren wegen des bitteren Geschmacks gemieden. Im Heu oder in der Silage fressen die Tiere die gewelkte und getrocknete Pflanze, da die abschreckenden Bitterstoffe abgebaut wurden. Dies kann zu ernsthaften Erkrankungen und bis zum Tod der Tiere führen.

Eine gesetzliche Verpflichtung, Jakobs-Kreuzkraut zu vernichten, gibt es nicht. Es besteht grundsätzlich auch kein Handlungsbedarf, an Straßenrändern und in offenen Flächen gegen Jakobs-Kreuzkraut vorzugehen. Hier sind die Pflanzen neben ihrer naturgemäßen Schönheit in den Wiesensäumen eine wichtige hochsommerliche, heimische Nahrungspflanze für viele Insekten wie den Jakobskrautbär.

Zur Vorbeugung aber kann die Jakobs-Kreuzkrautpflanze in empfindlichen Bereichen an Schulen, auf Spielplätzen oder auf Kita-Gelände entfernt werden. Hier wird sie dann am besten vor der Samenreife und am besten mit Handschuhen samt Wurzel ausgerissen oder ausgegraben und entsorgt. Die beste und nachhaltigste Vorsorge ist eine kundige und unaufgeregte Umwelterziehung der Kinder – sie zeigt Gefahren in der Natur und richtiges Verhalten auf, nimmt den Kindern Angst durch Verstehen und gibt Selbstvertrauen.

Weitere Informationen: